Foto: Jošt Gantar/www.slovenia.info
Vier Wochen lang sind wir diesen Sommer mit unserem Bulli unterwegs. Endlich wieder ein richtiger Roadtrip, nicht nur Wochenendausflüge! Wir sind schon ganz kribbelig vor lauter Vorfreude. In weniger als drei Wochen geht es los – auf den Balkan! Das erste Stück, von Berlin bis Österreich, wollen wir zügig fahren, denn was dazwischen liegt, haben wir uns letzten Sommer ausgiebig angeschaut (hier und hier erzählen wir davon). Aber dann werden wir in gemütlichem Tempo durch Slowenien, Kroatien, Montenegro und vielleicht auch Bosnien und Herzegowina reisen. Also: durch Teile davon! Wohin genau wir fahren, entscheiden wir von Tag zu Tag… unterwegs bekommt man ja immer die besten Tipps und außerdem ist der Weg das Ziel.
Eine winzige Wunschliste für unseren Roadtrip gibt es dann aber doch schon:
- Der Co-Jäger will gerne Passstraßen fahren – davon soll es sowohl in Slowenien (Julische Alpen!) als auch Montenegro einige geben (zum Beispiel die „Krug oko Korita“-Panoramastraße bei Pdgorica).
- Als Game of Thrones-Fan (jaaaaa… ich oute mich) würde ich zu gerne einen Spaziergang durch Dubrovniks Altstadt alias „Kings Landing“ machen.
- Auf der Prevlaka-Halbinsel soll man direkt am Strand wild campen dürfen. Verlockend!
Vor allem sind wir aber schon gespannt darauf, welche regionalen Spezialitäten wir unterwegs entdecken und probieren werden. Wir haben schon mal ein bisschen gestöbert und uns Appetit geholt:
Die Küche Sloweniens, heißt es, verbindet das Beste aus Italien, Österreich, Ungarn und dem Balkan: dort isst man gerne süße Mehlspeisen, deftige Suppen und Eintöpfe mit Kartoffeln, Pilzen, Paprika, frische, oft auch gefüllte Pasta, Risotto, luftgetrockneten Schinken und Schafskäse.
- Worauf ich mich besonders freue:
Heidelbeeren, Walderdbeeren und Pfifferlinge selbst zu sammeln, davon sollen die slowenischen Wälder nämlich voll sein. - Das könnte zum Lieblingsessen werden:
Njoki – aus Kartoffelteig oder Grieß gerollte Nockerln, gefüllt mit Spinat oder Quark in einer Sauce aus Pilzen, Gorgonzola oder Gulasch.
Gobova juha – eine dicke Steinpilzrahmsuppe.
Und natürlich Štrukli – Apfel- oder Quarkstrudel. - Das klingt interessant:
Pršut – luftgetrockneter Schinken vom Bären (!)
Die kroatische Küche wurde von Italienern, Griechen und Osmanen beeinflusst und unterscheidet sich regional sehr stark: In Dalmatien dürfen wir uns auf reichlich Fisch und Meeresfrüchte freuen, in Istrien soll es phantastisches Olivenöl und Trüffel geben, frische Nudelsorten und Honigschnaps, in Kvarner Süßspeisen mit Waldfrüchten, Walnüssen oder Feigen, und weiter im Landesinneren opulente Gerichte mit Fleisch und Speck, die man zur besseren Verdauung mit einem Obstbrand herunterspült.
- Worauf ich mich besonders freue:
Auf fangfrischen Fisch und gutes Olivenöl. - Das könnte zum Lieblingsessen werden:
Pržolica – mit Speck angebratenes Rindersteak, das anschließend mit Gemüse im Ofen geschmort wird. Wobei, vielleicht ist das ein bisschen zu mächtig bei Temperaturen über 35° C… - Das klingt interessant:
Paprenjaci – die mit Nelken, Zimt, Walnüssen und Muskat gewürzten Kekse hat man bereits in der Renaissance in Kroatien gebacken.
Trüffel aus Istrien!
Wein – Kroatien zählt zu den ältesten Weinanbaugebieten der Welt (wusste ich noch gar nicht), rund 600 verschiedene Weine mit geschützter Herkunfstbezeichnung werden dort gekeltert.
Auch Montenegros Küche ist von Italien beeinflusst, zumindest in den Küstenregionen, wo gerne Fisch & Meeresfrüchte (gekocht, gegrillt, als Eintopf), Risotto, Pasta und gemischter Salat mit Schaftkäse gegessen werden. Weiter im Landesinneren isst man Fisch aus Flüssen und Seen und in den Bergen wird es dann deftig mit Hackfleischröllchen, Fleischspießen, Hackfleischsteaks und dicken Suppen und dazu montenegrinische Pita (gefüllte Jufkablätter).
- Worauf ich mich besonders freue:
Frisch geerntete Melonen und Weintrauben, in Salzkruste gereiften Räucherschinken („Prsuta“) und frischen Schafskäse. - Das könnte zum Lieblingsessen werden:
Jagnjetina u mlijeku – in Kuhmilch gekochtes und fein gewürztes Lammfleisch.
Crni rižot – mit Tintenfischtinte schwarz gefärbtes Risotto. - Das klingt interessant:
Kačamak, das Nationalgericht – ein Brei aus Hartweizen, Buchweizen, Gerste oder Maismehl, der über einen langen Zeitraum mit einem speziellen Holzlöffel gerührt wurde. Wird auch als „nasses Kačamak“ mit Käse oder Dickmilch gegessen.
In der Bosnischen Küche spielen Fleisch und der Grill (gerne groß und schwenkbar) eine wichtige Rolle: Neben dem Nationalgericht Cevapcici werden gemischte Grillplatten (auf denen sich auch Innereien befinden) und allerlei Würste gegessen. Und man bemerkt deutlich den türkischen Einfluss, es gibt zum Beispiel deftig gefüllte Blätterteigtaschen und gefüllte Weinblätter (das sind auch so ziemlich die einzigen vegetarischen Gerichte), Fladenbrot, Baklava und Mokka. Obwohl das Land überwiegend muslimisch ist und kaum Schweinefleisch gegessen wird, gibt es auch bosnisches Bier.
- Worauf ich mich besonders freue:
Auf den starken bosnischen Kaffee! - Das könnte zum Lieblingsessen werden:
Cevapcici mit Kaymak (buttriger Sahnecreme) und Somun-Brot. Das Beste soll es in Sarajevo geben!
pita ispod saca – das sind gefüllte Teigtaschen, die „unter dem Feuer“ (nämlich: in einem speziellen Ofen) gebacken wurden. - Das klingt interessant:
Hurmašice – in Zuckerwasser getränkte Butterkekse mit Kokos oder Walnuss.
Wart ihr schon mal in Slowenien, Kroatien, Montenegro oder Bosnien und Herzegowina und habt noch Empfehlungen für uns?
Wo sollten wir unbedingt hinfahren? Kennt ihr einen tollen Campingplatz oder wisst, wo man wild campen darf? Seid ihr spektakuläre Straßen gefahren oder habt einsame Strände entdeckt? Welche regionalen Spezialitäten müssen wir unbedingt probieren?
Schreibt uns eure Tipps in die Kommentare – wir freuen uns!
Und begleitet uns auf unserer Reise: Auf facebook und Instagram werden wir uns regelmäßig von unterwegs melden. Von diesem Roadtrip werden wir zum ersten Mal auch kurze Filme mitbringen!
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