Was isst man typischerweise in Uganda? Gibt es überhaupt so etwas wie Streetfood? Laut unserem Reiseführer nämlich nicht… er warnte außerdem vor stundenlangen Wartezeiten, sollte man in einem Restaurant essen gehen wollen. Wir waren also gespannt, sehr gespannt. Und verraten euch hier, was wir auf unserem vierwöchigen Roadtrip durchs Land so alles entdeckt und probiert haben.
Vier Wochen waren wir als Individualtouristen unterwegs in Uganda: zuerst mit öffentlichen Verkehrsmitteln, also mit Bussen, Matatus und Boda Bodas, dann haben wir uns einen Mietwagen genommen. Unsere Route und Übernachtungsstopps haben wir meist von Tag zu Tag festgelegt. Dabei sind wir in einem großen Bogen durchs Land gereist: Ich bin von Kampala aus ganz rüber in den Westen, wo die Nationalparks und großen Seen sich entlang der Grenze zum Kongo wie Perlen aneinander reihen. Dort habe ich den Co-Jäger und die kleine Co-Jägerin getroffen, die schon zwei Wochen vor mir nach Kigali/Ruanda geflogen waren und im Südwesten nach Uganda eingereist sind (und dabei auch Stopp am wunderschönen Lake Bunyoni gemacht und Flusskrebse gefangen haben – dazu später mehr!). Nördlich des Murchison Falls Nationalparks sind wir dann ins Landesinnere abgebogen und einmal quer durch Uganda bis zur Region rund um den Mount Elgon im Südosten gefahren, von dort dann über Jinja, die „Quelle des Nils“ (und nebenbei Ugandas Actionhauptstadt), zurück nach Entebbe.
Interessanterweise hat sich zwar die Sprache der Menschen von Region zu Region geändert, neben der am weitesten verbreiteten Sprache Luganda gibt es nämlich noch über 40 Dialekte. Die meisten Speisen, die wir euch gleich vorstellen, sind uns trotzdem immer wieder begegnet. Es kann aber sein, dass der Name, den ich mir dazu aufgeschrieben habe, nicht im ganzen Land verstanden wird. Für uns war es leider kaum nachvollziehbar, wann wir von der Region mit dem einen Dialekt in die nächste gefahren sind. Zu gerne hätten wir das freundliche „How are you“, mit dem man sich in Uganda grundsätzlich begrüßt, in der jeweils richtigen Sprache gesagt… aber nach x Missverständnissen sind wir dann doch bei Englisch geblieben 🙂 Ich schreibe euch deshalb jeweils alle Namen auf, die mir für ein Gericht bekannt sind.
Ugandas Nationalgericht: Matoke / Matooke
Matoke ist uns wirklich überall begegnet und Matoke (mit langem „o“ und „e“ gesprochen) wurde immer verstanden. Das Nationalgericht wird aus grünen Bananen gekocht, die ihr ebenfalls überall im Land in großen, knallgrünen Stauden sehen werdet. Ein ganz typischer Anblick, wenn ihr in Uganda unterwegs seid, sind mit vier oder noch mehr Stauden schwer beladene Fahrräder, die ein einzelner Mann am Straßenrand schiebt. Ich war jedesmal beeindruckt, denn die Dinger sind wahnsinnig schwer. Ich hab auf dem Markt mal versucht, eine einzelne Staude anzuheben und es fast nicht geschafft. Und jetzt stellt euch diese Plackerei noch in der tropischen Hitze am Äquator vor.
Die grünen Bananen haben nur eine minimale Süße und werden in Uganda ähnlich verarbeitet wie bei uns Kartoffeln: Man schält sie (was sehr viel kniffliger ist als bei reifen Bananen!), kocht sie in etwas Wasser und stampft sie dann. Schmeckt auch erstaunlich ähnlich wie Kartoffelbrei, nur die Konsistenz ist ein bisschen zäher. Vielleicht enthalten die Bananen mehr Stärke? Und wo der Kartoffelbrei einfach nur gelb ist, zeichnet sich im Matoke ein zartes Pünktchenmuster von den Samen ab. Sehr hübsch. Für mich wars ein sofortiges Lieblingsgericht, die beiden Co-Jäger waren nicht so scharf drauf 🙂
Wir haben Matoke die ganze Reise über als Beilage zu Bratensauce (mit oder ohne Fleisch) gesehen, die uns stets als gigantischer Pürreeberg vorgesetzt wurde. In unserer letzten Unterkunft hat unsere indisch-stämmige ugandische Gastgeberin Justine uns dann noch eine andere Variante probieren lassen: Sie hat die in Stücke geschnittenen Matoke-Bananen mit Zwiebeln, roten Bohnen und Tomatenstückchen in Wasser gekocht. Das fanden wir alle richtig lecker – und ich habe es mit Justines Rezept sogar geschafft, es zuhause nachzukochen!
Posho: der „weiße Berg“
Auch diese Beilage hat uns auf unserer gesamten Reise begleitet. Es hat aber ein bisschen gedauert, bis wir herausgefunden haben, was es ist: nämlich fein gemahlener, weißer (!) Maisgries, also so etwas Ähnliches wie Polenta. Die kleine Co-Jägerin liebt Posho, den sie den „weißen Berg“ taufte. Denn auch diese Beilage wurde uns immer in riesigen Portionen vorgesetzt. Wir (vor allem unser Kind) waren sehr glücklich, als wir den weißen Maisgries auch in einem afrikanischen Supermarkt in Berlin entdeckten 🙂
Fleisch: selbst für Fleischesser ein bisschen too much
Wir essen grundsätzlich schon Fleisch, allerdings nur ab und zu. Dass man freiwillig, also nicht aus der (Geld)Not heraus auf Fleisch verzichtet, wirft auf Reisen allerdings immer mal wieder erstaunte Fragen auf. Am Ende unserer Kirgistan-Reise hatten wir deshalb sogar eine Hammelfleischüberdosis. Auch in Uganda hat man uns, wo auch immer wir zum Essen einkehrten, erstmal Fleisch angeboten. Das kam dann meistens in einem tiefen Teller mit reichlich Bratensauce daher und in Form eines undefinierbaren Knochens, von dem man das Fleisch pulen muss. Wir sind deshalb bald dazu über gegangen, im Restaurant direkt danach zu fragen, was es denn an dem Tag „ohne Fleisch“ gibt – und haben uns einfach überraschen lassen.
Cassava & Gnut Sauce: Grünzeug mit Erdnusssauce
Oft bekamen wir dann fein gehacktes, kohlartiges Grünzeug mit einer Erdnusssauce vorgesetzt (und dazu Posho oder Matoke oder Pommes). Es hat uns von der Konsistenz an ganz fein geschnittenen, gekochten Kohl erinnert, schmeckte aber nicht kohlig. Als wir nachfragten, erzählte man uns, das seien Cassavablätter. Cassava (auch Maniok genannt) war uns bisher nur in Form von großen Knollen auf dem Markt begegnet. Es wurde zu einem Gericht, das wir während unserer Reise sehr oft und sehr gerne gegessen haben – vor allem zusammen mit Erdnusssauce, denn die ist in Uganda einfach nur der Hammer. Cremig, sehr sättigend, manchmal wird sie auch mit gemahlenem Sesam vermischt. Eine für uns geschmacklich ganz neue, perfekte Ergänzung zu Gemüse.
Auf der Strecke vom Murchison Falls Nationalpark quer durchs Land Richtung Mount Elgon haben wir immer wieder Straßenstände gesehen, die Gnut Sauce (was für „ground peanut“ steht) mit und ohne Sesam in Tupperdosen verkauften. Ich habe eine Dose mit etwa einem halben Liter Inhalt gekauft und (entgegen meinen Befürchtungen) auch ohne Beanstandung an der Grenze im Flugzeug mit nach Hause gebracht. Die Sauce ist unglaublich ergiebig, ich habe schon ein paar Gerichte damit gekocht und es ist immer noch etwas übrig.
Kikomando: Rote Bohnen mit Chapati
Auch ein weit verbreitetes Essen und sehr sättigend obendrein, also eigentlich der perfekte Snack, wenn on the road der kleine Hunger kommt. Man bekommt zu den Bohnen Chapati, oft in dreieckige „Tortenstückchen“ geschnitten, zum Stippen dazu.
Kassoli: Gerösteter Mais
Die kleine Co-Jägerin liebt gegrillte Maiskolben, wir beiden anderen essen sie auch ganz gerne, und so waren wir ziemlich happy, als wir das erste Mal am Straßenrand Maiskolben auf einem Grill liegen sahen. Kauften gleich drei Stück – und bissen uns daran fast die Zähne daran aus. Offensichtlich wird der Maiskolben roh auf die Glut gelegt und beginnt dann zwar zu bräunen, die Körner bleiben aber recht fest. Trotz gründlichem Kauen hatten wir anschließend das Gefühl, Steine im Magen liegen zu haben… Und irgendwie fehlten auch Butter und Salz 🙂
Muchomo: Fleisch am Stiel
„Macht euch keine Sorgen ums Essen on the road“, hatten mir im Hostel in Kampala ein paar Leute mit auf den Weg gegeben, die bereits durchs Land gereist waren. „Sobald Du irgendwo anhältst, werden Dich Snack-Verkäufer umringen.“ Vor allem vom „meat on a stick“ war dabei die Rede, das angeblich überall von fliegenden Verkäufern angeboten wird, also Spieße mit gegrilltem Fleisch. Meistens handelt es sich dabei übrigens um Ziegenfleisch.
Was wir unterwegs tatsächlich beobachtet haben: Sobald ein Matatu oder Reisebus in einer Ortschaft etwas länger hält, sind da sofort fliegende Händler und halten ihre Waren an die geöffneten Busfenster. Sehr praktisch! Im Auto ist uns das zwar auch hin und wieder passiert – aber nun wirklich nicht IMMER. Und schon gar nicht, wenn der Magen knurrt und man es sich wünschen würde, dass jemand mit Essen vorbei käme. Als an der Kreuzung zweier Landstraßen irgendwo bei Massindi das erste Mal ein Schwarm fliegender Händler mit Fleisch am Stiel an unser Auto kam, habe ich mich deshalb sehr gefreut. Es war auch die richtige Uhrzeit, nicht zu früh. Denn bis etwa 11 Uhr, hatte mir Godfrey, ein Ugander, erzählt, wird eventuell vom Vortag übrig Gebliebenes unter die Leute gebracht… Unser „meat on a stick“ war frisch, lecker und sogar noch warm.
Trockenfisch (Mukene): Intensive Fisch-Happen in Sauce
Vor allem im Landesinneren und im östlichen Teil Ugandas haben wir auf den Märkten getrocknete Fische unterschiedlicher Größe gesehen: von miniklein, komplett mit Kopf und Schwanz, bis zum ausgewachsenen und ausgenommenen Fisch. Sie stammen aus den Seen und werden bretthart getrocknet. Was aber nicht verhindert, dass die Dinger einen sehr intensiven Fischgeruch verströmen. Die minikleinen Fischlein kann man auch einfach getrocknet snacken, es erinnerte mich an beef jerky, nur eben mit Fischgeschmack. Ich hatte dann allerdings wegen der Hygiene Bedenken, denn der Fisch wird offen auf dem Markt verkauft und hat während des Trocknens und Transportes wahrscheinlich auch schon Staub und anderes mitgenommen. Also lieber waschen und kochen.
In Tororo haben wir Mukene in einem kleinen, einheimischen Restaurant gekocht in Erdnusssauce probiert (als Streetfood an einem Imbiss haben wir das Gericht gar nicht gesehen). Mukene schmeckt sehr viel intensiver nach Fisch als jeder frisch gefangene, den ich je zubereitet habe. Als hätte sich der Geschmack in der Hälfte des Fleisches konzentriert – was glaube ich tatsächlich der Fall ist. Zusammen mit Erdnusssauce und Posho oder Matoke fand ich Mukene ziemlich lecker. Stellt euch allerdings auf etwas Friemelei ein, denn es ist gar nicht so leicht, aus dem getrockneten und dann wieder weich gekochten Tier die Gräten rauszupulen ;-P
Rolex: in Uganda ist damit keine Armbanduhr gemeint
Rolex bekommt man fast überall zu fast jeder Tageszeit, sogar in kleinen Dörfern, weshalb wir deutlich mehr davon gegessen haben, als für unsere schlanke Linie gut gewesen wäre 🙂 Rolex besteht nämlich aus einem zwar meist frisch gebackenen, aber doch sehr, sehr öligen Chapati (pfannkuchenartiges Fladenbrot), das mit einem Omelette belegt und zusammengerollt wird. Je nach Rolex-Bäcker wird ins Ei auch noch ein bisschen Tomate geschnippelt, seltener auch Zwiebel oder Kohl. Rolex ist nicht nur fast immer verfügbar, sondern auch sehr günstig: Ende 2018 zahlten wir 500 Shilling (12 Cent) für ein Chapati und 500 Shilling je Ei, das wir darin haben wollten (ihr sagt die Zahl der Eier einfach bei der Bestellung an). Dass das Chapati an einem Stand frisch gebacken wird, erkennt ihr übrigens an weißen, etwa Tennisball großen Teigkugeln, die auf dem Tisch gestapelt sind. Ihr könnt an den Rolex-Ständen auch einfach nur Chapatis kaufen, die ihr dann in Papier gewickelt oder (meistens, leider) in einer Plastiktüte mitbekommt.
Frisch geerntet und soooooo gut: Bananen, Avocados, Maracujas, Mangos
Da es in Uganda durchaus passieren kann, dass man auf der Fahrt von A nach B stundenlang an keinem Restaurant oder Straßenimbiss vorbei kommt, hatten wir meist ein paar Chapatis und Obst dabei. Chapatis haben den Vorteil, dass sie echt gut sättigen und sogar noch am nächsten Tag genießbar sind. Allerdings werden sie gefühlt mit jeder Minute, die sie auf dem Armaturenbrett herumliegen, NOCH öliger… wir haben es ausprobiert 😀 Wir hatten deshalb immer auch Bananen an Bord, am liebsten die kleinen, etwa fingerlangen, denn die schmecken super aromatisch und süß und lassen sich mit zwei, drei Bissen schnell wegsnacken. Ideal fürs Reisen mit Kind, denn wer kennt das nicht: Nach einer halben Banane sind die Kids oft urplötzlich satt und dann muss man wohl oder übel selbst die Reste vernichten, weil sie sonst innerhalb kürzester Zeit braun und matschig werden… Bananen werden in Uganda oft von Straßenverkäuferinnen angeboten, die Körbe voll mit den gelben Früchten auf dem Kopf tragen. Das Bündel von 10-15 Finger-Bananen kostet etwa 1000 Shilling (25 Cent).
Mit Avocados, Mangos und Maracujas, die alle in Uganda wachsen und geerntet werden, haben wir uns immer auf den Märkten in etwas größeren Ortschaften eingedeckt. In den kleinen Dörfern entlang der Landstraße gibt es zwar auch oft einen Markt, das Angebot ist aber sehr überschaubar – meist Kohl, Cassava, Karotten, Tomaten, Zwiebeln, Brennholz. Oft, aber nicht überall, bekommt man auch Ananas, Honig- bzw. Wassermelonen und Jackfruit (zu letzterer erzähle ich euch demnächst noch eine eigene Geschichte…). Ganz besonders habe ich mich auf die Avocados in Uganda gefreut. Wir waren ja schon mal in einem Land, in dem Avocados wachsen und entsprechend reif geerntet werden (und tun uns seitdem sehr schwer mit den entweder unreifen, harten oder matschigen Avos, die hierzulande verkauft werden…). In Uganda sind sie reif und RIESIG! Ich hatte die geniale Idee (ja, da muss ich mich tatsächlich mal selbst loben) ein Fläschchen Balsamicoessig von zuhause mitzubringen. In einem Lädchen haben wir uns unterwegs Teller & Löffel gekauft und während unseres Roadtrips so manches Mal Avocado gelöffelt oder uns eine Guacamole gezaubert, die wir mit Chapatis gegessen haben.
Unser absolutes Lieblingsobst in Uganda waren Maracujas und Mangos. Es gibt große und kleine Mangos, die kleinen haben mehrmals im Jahr Saison und man findet sie häufiger auf dem Markt als die großen. Geschmacklich sind beide super, denn sie werden natürlich reif geerntet, sind aromatisch, saftig. Die kleinen bestehen halt im Verhältnis aus mehr Stein als Fruchtfleisch, aber wir haben dann einfach mehr davon gegessen 😉 Besser geeignet als Unterwegs-Verpflegung sind allerdings Maracujas, denn die kann man einfach mit den Händen öffnen und auslöffeln oder sogar ausschlürfen. Und in Uganda schmecken sie SO GUT. Vor allem, als wir kapiert hatten, welche die vollreifen, süßen sind: nämlich die hässlichen, schon etwas runzligen Früchte 🙂 Vier Stück kosten 1000 Shilling (25 Cent). Wir haben uns sogar einige im Handgepäck mit nach Hause genommen.
African Tea: kannenweise gewürzter Tee mit Milch
Noch etwas haben wir uns mit nach Hause genommen: die Gewürzmischung, mit der in Uganda Tee verfeinert wird. Sie besteht aus Ingwer, Zimt, Kardamom, Nelken, schwarzem Pfeffer und Muskatnuss und heißt „Tea Masala“. Das klingt nicht nur indisch, es erinnert geschmacklich auch sehr an Yogi-Tee – was vermutlich damit zusammenhängt, dass in Uganda viele Inder (bzw. indisch-stämmige Ugander) leben. Wenn man African Tea bestellt, bekommt man immer eine ganze Termoskanne voll – und die schafft man auch gut zu trinken. Der Schwarztee ist nämlich nicht übermäßig stark und wird mit viel Milch serviert, hat aber durch die Gewürze eine angenehme Schärfe. Für mich das perfekte Getränk nach einem opulenten, deftigen Essen (von denen wir in Uganda so einige hatten), zumal man in einfachen ugandischen Restaurants nur löslichen Kaffee bekommt – obwohl in Uganda einer der besten Kaffees der Welt angebaut wird. Aber das Phänomen, dass das meiste davon in den Export geht, kennen wir schon aus Nicaragua.
Essen gehen im Restaurant in Uganda: Muss man wirklich so lange warten?
Macht euch auf Wartezeiten von mehreren Stunden ab Bestellung gefasst, warnte unser Reiseführer. Und wir dachten: Oha, das geht mit einer hungrigen Fünfjährigen aber nicht gut… Ganz abgesehen davon, dass auch wir Erwachsenen normalerweise nicht zwei Stunden bevor wir Hunger verspüren von einer hellsichtigen Vorahnung ins Restaurant getrieben werden. Warten und das Essen planen mussten wir dann tatsächlich – aber auf ganz andere Weise als wir befürchtet hatten.
1. Die lange Vorbestellung: In den Unterkünften gibt es meist ein Lunch- und Dinner-Angebot für die Gäste. Und zwar nicht nur in den Lodges, in denen wir zwei, drei Mal übernachtet haben, sondern auch in den einfacheren Herbergen. Grundsätzlich muss man hier aber frühzeitig bestellen, das heißt: das Mittagessen morgens beim Frühstück und das Abendessen dann mittags. Und trotz dieses langen Vorlaufs kam es regelmäßig vor, dass das zum Beispiel auf 18 Uhr bestellte Essen dann erst um 19 Uhr fertig war. Wer schon mit Kleinkind gereist ist, weiß: das ist nicht cool. Zumal wir wegen der Hitze und wahrscheinlich auch wegen der vielen Eindrücke abends alle drei eher früher als später bettschwer wurden… So manches echt leckere Essen haben wir deshalb viel zu schnell in uns hinein geschaufelt, weil wir schon zu müde und auch ausgehungert waren.
2. Die Suche: Einheimische Restaurants in Uganda sind wirklich schwer zu entdecken! Nur selten haben wir Restaurants gesehen, die mit einem Schild vor der Tür auf sich hinweisen. Mit etwas Glück erspäht man Leute, die draußen sitzen und essen, das ist aber auch eher selten der Fall, denn die Straßen sind staubig, geschäftig und die Sonne knallt. Im Laufe der vier Wochen haben unsere Augen sich dann auf etwas größere Fenster, hinter denen ein Tresen zu erahnen ist, eingestellt, auf offene Türen, durch die man Tische und Gäste in den Räumen dahinter erkennen kann.
Hatten wir das Restaurant aber erstmal gefunden, ging es immer echt flott mit dem Essen, denn das wartet üblicherweise bereits fertig gekocht auf Gäste. Es kann nur passieren, dass, wenn man erst später am Tag essen geht, die Auswahl nicht mehr so groß ist. Aber insgesamt hat uns das essen Gehen in den einheimischen ugandischen Restaurants gut gefallen: Mit unserem Wunsch nach fleischlosem Essen gab es immer eine (meist positive) Überraschung und die Kellnerinnen (es waren fast immer Frauen) waren extra nett zur kleinen Co-Jägerin und meist für einen kleinen Schwatz mit uns zu haben.
Zwei Mal haben wir in großen, internationalen Hotels gegessen. Nicht, weil wir unbedingt die auf Touristen ausgerichtete Küche hätten probieren wollen, sondern wegen der hoteleigenen, großen Pools, die man auch als Nicht-Gast gegen einen Obulus nutzen darf 😀 Leider gibt es für keinen der vielen, schönen Seen in Uganda eine offizielle Entwarnung oder Freigabe, dass diese tatsächlich frei von Billharziose sind, deshalb haben wir auf das Schwimmen in den Seen, selbst im vermeintlich sicheren Bunyoni-See, schweren Herzens verzichtet. In Fort Portal und in Mbale haben wir uns faule Pool-Tage gegönnt, die heißen Nachmittagsstunden im Wasser verbracht und uns Essen an die Liegen am Pool bringen lassen. Das ging in beiden Hotels ohne ungewöhnlich lange Wartezeit, dafür mit sehr freundlichem Service. Das Essen war auch gut, es gab aber halt Burger, Steak, Pizza, Pasta und dergleichen. Ich habe mich sogar an einen grünen Salat gewagt und es nicht bereut 🙂
Frischer Fisch: Tilapia aus dem Viktoriasee
In Uganda gibt es viele, schöne und große Seen und so bekommt man auch an vielen Orten frisch gefangenen Fisch (und an anderen getrockneten, haltbar gemachten – siehe oben). Bevor wir von Entebbe aus zurück geflogen sind, wollten wir noch einmal richtig schön am Viktoriasee essen gehen – natürlich Tilapia. Und haben dafür das perfekte Restaurant direkt am Seeufer gefunden, sogar mit kleinem Strand, an dem die kleine Co-Jägerin spielen konnte bis das Essen fertig war. In diesem Fall mussten wir eine gute halbe Stunde warten, was ich angesichts des frisch zubereiteten und wirklich guten Fisches aber völlig in Ordnung finde. Der Service war außerdem flink und sehr freundlich. Deshalb an dieser Stelle auch noch eine Restaurantempfehlung (Werbung ohne Bezahlung): Das Palms Beach Restaurant in der Nambi Rd, Entebbe.
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