Sieben Jahre ist es jetzt her, dass wir während der Elternzeit Neuseeland bereist und unser erstes Weihnachtsfest mit Baby am Strand gefeiert haben. In diesem Jahr erinnern wir uns besonders sehnsüchtig daran, denn Neuseeland ist (fast) coronafrei – und vorerst für Touristen unerreichbar. Allerhöchste Zeit also, mal wieder einen neuseeländischen Klassiker zu backen: Shepherd’s Pie!
Ich habe es ja schon mal an anderer Stelle in diesem Blog gebeichtet: Seit ich in Neuseeland meinen ersten Pie gegessen habe, bin ich süchtig nach diesem schlimmsten besten aller Fast Foods. In so ziemlich jeder neuseeländischen Bäckerei lachen einen Pies aus der Warmhaltevitrine an: Iss mich! Jetzt gleich! Klar bist du hungrig! Dieser Verlockung zu widerstehen, ist praktisch unmöglich. Vor allem wenn man so gerne neue Gerichte ausprobiert wie wir…
Weil neuseeländische Pies typischerweise in kleinen Förmchen gebacken werden, haben sie obendrein die perfekte Portionsgröße, um mal eben aus der Hand gesnackt zu werden. Das ideale Comfort Food auf Reisen also, und wirklich nahezu immer und überall verfügbar. Notfalls bekommt ihr sie sogar an der Tanke.
Dass man das, was sich unter dem Teigdeckel verbirgt, erst nach dem Reinbeißen sieht, ist dabei eher von Vorteil… schmälert meine Pie-Liebe aber nicht im Geringsten 🙂
In Berlin muss man suchen, um einen solchen Pie zu finden, und im Rest von Deutschland wird es damit sicherlich noch schwieriger. Wie gut, dass man die Suchtpakete easy selbst zubereiten kann. Wenn ihr keine portionsgroßen Backförmchen besitzt, wie wir sie uns aus Aotearoa mitgebracht haben, könnt ihr genau so gut eine Quicheform verwenden und den Pie dann in „Tortenstücke“ schneiden. Für die teiglose Variante des Shepherd’s Pie, die wir euch gleich vorstellen, genügt sogar eine ganz normale Auflaufform.
Mit diesem Rezept könnt ihr Shepherd’s Pie ganz einfach selbst zubereiten
Klassischerweise verwendet man für diesen Auflauf aus Hackragout mit Kartoffelbrei-Kruste Lammhack, ihr könnt es aber auch durch Rinderhack ersetzen. Wenn ihr den Pie im Teigmantel backen wollt, dann legt die Form einfach mit Blätterteig aus (gibt’s fertig im Kühlregal der meisten Supermärkte) und obendrauf als letzte Schicht ebenfalls Blätterteig. Die Teigränder verklebt ihr dann mit den Fingern rundum, so dass der Inhalt verschlossen ist.
Zutaten für den Shepherd’s Pie (4 Personen)
500 g Hackfleisch (Lamm oder Rind)
500 g Kartoffeln
200 ml Rinderfond
100 g Butter
80 ml Milch
ggf. geriebener Käse
2 Karotten
1/4 Sellerieknolle
1 Zwiebel
1-2 Knoblauchzehen
1 EL Tomatenmark
1 Spritzer Worcestershiresauce
Thymian, Pfeffer, Salz
Und so bereitet ihr den Shepherd’s Pie zu
- Klein gewürfelte Karotte, Zwiebel, Sellerie und Knoblauch anbraten, dann das Hackfleisch mit braten, bis es krümelig wird. Mit Thymian, Salz und Pfeffer würzen.
- Tomatenmark und Worcestershiresauce unterrühren, dann mit dem Fond ablöschen.
- Etwa 20 Minuten auf kleiner Stufe köcheln lassen (es sollte nicht mehr flüssig sein).
- In der Zwischenzeit die Kartoffeln schälen und in Salzwasser abkochen. Wasser abgießen, dann die Butter und Milch zu den Kartoffeln geben und mit einem Mixer verquirlen, bis ein geschmeidiger Pürree entstanden ist. Wer möchte, kann etwas geriebenen Käse untermixen. Mit etwas Salz abschmecken.
- Die Hackfleischmasse in eine Auflaufform füllen und glatt streichen. Dann den Kartoffelbrei als gleichmäßige Schicht darauf verteilen, bis das Fleisch komplett bedeckt ist.
- Wer möchte, kann noch etwas geriebenen Käse darüber streuen.
- Im Backofen bei 200 Grad 20-30 Minuten backen bis der Kartoffelbrei oben goldbraun geröstet ist.
Die kleine Co-Jägerin freut sich jetzt schon seit Tagen darauf, den „Kartoffelbrei-Pie“ zusammen mit mir zu kochen. Beim Essen werden wir dann in Erinnerungen an ihr erstes Weihnachtsfest in Neuseeland schwelgen.
Ihr könnt den Pie übrigens auch am Vortag schon zubereiten, so dass ihr ihn zum Beispiel an Heilig Abend nur noch warm machen müsst. Da wird das Weihnachtsfest doch gleich nochmal so entspannt 😉
Wie und wo auch immer ihr diese besondere Weihnacht 2020 verbringt: Wir wünschen euch fröhliche und gesunde Feiertage!
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