Es gab eine Zeit, da war Flugzeugessen noch keine Massenabfertigung. Essen wurde damals schön angerichtet serviert – ganz so als habe die Stewardess die Fluggäste persönlich zu sich nach Hause in die gute Stube eingeladen. Bei Air New Zealand wurde das Essen in den ersten Jahren – wir sprechen von Mitte des 20. Jahrhunderts – noch im Flugzeug frisch zubereitet. An Weihnachten gab es damals, als Fliegen noch etwas ganz Besonderes war, das nur wenige Menschen taten, sogar ein viergängiges Feiertagsmenü (siehe Foto).
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Anlässlich seines 75-jährigen Jubiläums hat Air New Zealand eine Ausstellung im Te Papa Museum in Wellington (noch bis 19. Juli 2015) und ein sehr schön gemachtes Buch herausgegeben mit herrlichen alten Fotos und Anekdoten aus früheren Zeiten.
Da wird zum Beispiel vom einstigen Cabin Service Manager Eric Mullane erzählt, der unter seinen Kollegen als besonders reizbar galt. Was viele nicht wussten: Das ausgezeichnete Corned Beef, das damals an Bord serviert wurde, bereitete seine Frau zuhause zu. Und den frischen Kuchen, den es ebenfalls gab, besorgte Mullane regelmäßig auf seinem Weg zur Arbeit von einem Bäcker auf der Queen Street in Auckland.
„Wir waren auch die erste Airline der Welt, die Wasser an Bord kochte“, erinnert sich die frühere Flugbegleiterin Janet Beech in dem Jubiläumsband. „Früher dachte man, das sei in solcher Höhe gar nicht möglich. Das haben wir durch ein simples Experiment widerlegt: indem wir welches gekocht haben.“
Heute ist Fliegen zwar etwas Alltägliches geworden, aber das Essen ist an Bord der meisten Airlines eher Nahrungsaufnahme als erinnerungswürdig. Die Bedingungen sind aber auch schwierig: Der ungewohnte Luftdruck und die extrem trockene Luft stellen seltsame Dinge mit den Geschmacksknospen an und das Essen wird einem zu Zeiten vor die Nase gestellt, wenn der Biorythmus eigentlich gerade ein ganz anderes Programm fährt. Auf dem Flug nach Neuseeland potenziert sich das: Selbst mit einer guten Verbindung ist man 36 Stunden unterwegs, die reine Flugzeit (ohne Umsteigen) beträgt 24 Stunden.
Auf Air New Zealand Flügen wird das Essen mittlerweile auch im typischen Baukastenformat serviert: Kleine Schälchen, die mit Plastikdeckeln und Alufolie abgedeckt sind (ich spreche hier natürlich von der Economy Class). Entwickelt wird das Menü jedoch vom renommierten neuseeländischen Koch Peter Gordon (seine tolle Kochshow Fusion Feasts kann man an Bord und auf Youtube anschauen), dazu gibt es eine Auswahl neuseeländischer Weine. Klar, am Luftdruck und der Lufttrockenheit an Bord ändert das auch nichts, aber dafür schmeckte es überraschend gut und, das Wichtigste: Meinem Magen ging es nach 36 Stunden Flugzeit so gut, dass er morgens um 7:30 Uhr direkt den ersten Pie verkraftet hat. Nach über einem Jahr Entzug musste das sein.
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Disclaimer: Ich bin auf Einladung von Air New Zealand und Tourism New Zealand nach Neuseland geflogen.
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